In den Baujahren zwischen 1955 - 1978 wurde besonders viel vom PCB - Gift (Polychlorierte Biphenyle) eingesetzt. Es ist extrem gefährlich – auch nach über 30 Jahren.
Die Herstellung, Verwendung und der Verkauf aller PCB-haltigen Produkten wurde im Jahre 1989 in Deutschland verboten. Dennoch befinden sich geschätzt noch ca. 10.000 Tonnen der polychlorierten Biphenyle (PCBs) im Baubestand.
Für die Luftbelastung in Innenräumen sind folgende Materialien besonders zu beachten:
Als Weichmacher enthalten.
Verwendung als Weichmacher und Flammschutzmitteln in zahlreichen Lacken und Harzen.
Defekte Bauteile und Unachtsamkeit bei der Entsorgung kann bedenkliche Mengen an PCB freisetzen und die Gesundheit sowie die Umwelt belasten.
Andere Materialien nehmen das PCB auf und können dadurch ebenfalls zur einer Quelle werden.
Das heißt bei einer gefundenen Belastung ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Möbel, Fußbodenbeläge, Teppiche, Kleidung und weitere Einrichtungsgegenstände ebenfalls entsorgt werden müssen.
Durch die zunehmende Verbreitung in der Umwelt hat sich PCB auch in Lebensmitteln angereichert. Die möglichen Hauptquellen sind fettreicher Fisch, Fleisch sowie Milchprodukte und Eier.
Wie können Sie eine PCB - Belastung messen?
Wenn ein Verdacht besteht, können Sie folgende Untersuchungen durchführen (lassen):
Direkte Entnahme von verdächtigen Materialien und Einsendung in ein akkreditiertes Labor. Die Probenahme mit dem Labor absprechen.
Als Ort zur Probenahme empfehlen wir Räume, in denen Sie sich lange aufhalten (z.B. Schlafzimmer, Kinderzimmer, Wohnzimmer).
Die Kosten belaufen sich abhängig vom Labor bei grob geschätzt 180 € für Endkunden bei Direkteinsendung.
Zu beachten: Wenn Sie eine Quelle gefunden haben, bedeutet das natürlich nicht, dass das alle sind. Um sicherzugehen, empfehle ich den Kontakt zu einem Bauberater kdR vor Ort.
Durch seinen schwerflüchtigen Charakter findet man das PCB - Gift auch im Staub. Diese Untersuchung ist verhältnismäßig günstig (ca. 180 € für Endkunden bei Direkteinsendung) und gibt Indizien, ob eine Belastung vorliegt.
Vorteil gegenüber einer Materialmessung ist, dass Sie mit einer Messung mehrere mögliche Quellen testen können. Nachteil ist, dass Sie nicht wissen, welche Quelle(n) es eindeutig ist.
So kann es manchmal sinnvoller sein Material- und/oder Staubmessungen durchzuführen.
Theoretisch können Sie eine Staubprobe auch selbst nehmen, allerdings können Messwerte verfälscht werden durch Reststäube im Staubsauger oder andere Messdetails.
Daher sollten Sie einen Bauberater kdR in Ihrer Nähe hinzuziehen.
Wenn es um Arbeitsplatz-Belastungen oder Schulen, öffentliche Einrichtungen geht, sind Raumluft - Untersuchungen unerlässlich. Dies gilt auch beim Rechtsstreit.
Grund ist, dass die Richt- und Leitwerte sich an der PCB-Belastung in der Luft orientieren.
Je wärmer die PCB-haltigen Baumaterialien werden, desto höher die Emission. Daher sollten Sie mindestens eine Messung im Sommer durchführen.
Für die Auswertung wird nach wie vor die PCB-Richtlinie herangezogen:
Liegt das Ergebnis unter 300 ng/m3 wird dies als langfristig tolerabel angesehen.
Zwischen 300 - 3000 ng/m3 wird empfohlen die Quelle(n) zu suchen und unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit zu beseitigen oder eine Verminderung durch Maßnahmen anzustreben.
Über 3000 ng/m3 sollten unverzüglich Kontrollanalysen durchgeführt werden. Bei Bestätigung des Wertes sind in Abhängigkeit der Belastung unverzüglich Maßnahmen zu Verringerung der Raumluftkonzentration zu ergreifen.
Es gibt noch Sonderfälle, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann.
Raumluftmessungen können nur von professionellen Probenehmern durchgeführt. Gerne vermitteln wir geeignete Bausachverständige.
PCB lagert sich in fettreichem Gewebe ein. Es wird gespeichert und kann sich im Laufe des Lebens immer weiter summieren. Es geht auch in die Muttermilch und belastet in der Folge jede weitere Generation.
Es wird kaum entgiftet und uns ist keine funktionierende Therapie zur Heilung bekannt.
Daher sollte die Belastung so niedrig wie möglich gehalten werden.
Dem Gift wird mit zahlreichen Gesundheitsfolgen in Verbindung gebracht:
Bei den vielen möglichen, chronischen Langzeitfolgen von Niedrig-Dosen für die Gesundheit besteht immer noch Forschungsbedarf.
Optimal ist die Entfernung aller PCB-Quellen - mit Einsatz persönlicher Schutzausrüstung. Alternativ gibt es Absperrmöglichkeiten. Hier muss auf die Inhaltsstoffe geachtet werden, um neue Belastungen durch Risikostoffe zu vermeiden.
Zu Beginn der Sanierung sollte ein Sanierungskonzept sowie ein Schadstoffkataster erstellt werden.
Einige Sanierungsfirmen nehmen die fachgerechte Sanierung nicht so ernst und es werden entsprechende Schutzmaßnahmen nicht oder nur unzureichend durchgeführt. Auch können Sekundärquellen übersehen werden. Dies kann zu Verschleppung und hohen PCB-Belastungen von weiteren Räumen führen. Achten Sie auf die fachliche Qualifizierung.
Gerne unterstützen wir Sie bei allen offenen Fragen und suchen Ihnen Bauberater kdR, Bausachverständige, Ingenieurbüros und Sanierungsbetriebe in Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien.
Bei Konflikten und Streit z. B. bei Schulen, Kindergärten und öffentlichen Einrichtungen können wir Ihnen geschulte Konfliktberater vermitteln.
Telefon: 07161 / 4018150
E-Mail: info@bauberater-kdr.de
Ergänzend zum Artikel ist die folgende Dokumentation (ca. 45 min) zu dem Thema empfehlenswert:
Das vergessene Gift – wie PCB uns alle belastet (SWR).
Hinweis: unter Umständen ist das Video nicht dauerhaft verfügbar
Atmen Sie gerne Schadstoffe ein?
Nein?
Wir auch nicht!
Da die Luft unser wichtigstes Lebensmittel ist, schauen wir genauer auf die Produkte, die wir empfehlen. Gemäß dem Motto "was nicht drin ist kann auch nicht rauskommen" arbeiten wir mit volldeklarierten Produkten (Angabe aller Rohstoffe / Inhaltsstoffe), die möglichst noch unabhängig überprüft wurden. Höchste Gesundheits- und Umweltverträglichkeit ist unser Anspruch.
Daher steht kdR für kontrolliert deklarierte Rohstoffe.
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