Muffiger Geruch, kein Schimmel sichtbar - die besten Lösungen

02. Oktober 2024
Muffiger Geruch, kein Schimmel sichtbar - die besten Lösungen

Oft hängt muffiger Geruch mit Feuchtigkeit, Schimmel und Bakterien zusammen. Je nach Geruchsnote (z. B. süßlich-faulig, hefig, dumpf-schimmelig, feucht-erdig) kommen weitere Ursachen in Betracht. Ob der Geruch gefährlich für Ihre Gesundheit ist, kommt auf die Quelle(n) an. Ich selbst habe einige Jahre mit einem versteckten Schimmel gewohnt und HNO-Probleme bekommen – besonders morgens. Daher ist es mir ein persönliches Anliegen, Ihnen zu helfen. 

Nachfolgend typische Fragen und Antworten zu dem Thema muffiger Geruch, kein Schimmel sichtbar

Wichtig: Sie können mit den nachfolgenden Hinweisen probieren, die Ursache selbst einzugrenzen. Bitte öffnen Sie Bauteile nie ruckartig und schützen Sie sich. Vor dem Beginn von Rückbauarbeiten sollten Sie immer einen Sachkundigen hinzuziehen. Ansonsten können Sie sich selbst und andere gefährden und kontaminieren u.U. viele Zimmer und die Einrichtung. 


Muffiger Geruch im Keller

In älteren Gebäuden entsteht ein modriger Geruch im Keller besonders häufig.
Folgende Ursachen sind typisch: 

Versteckter Schimmel

Gibt es z. B. Vertäfelungen, Fußbodenbeläge oder andere Abdeckungen, besteht immer das Risiko, dass sich dahinter Schimmelpilze oder Bakterien vermehren können. 

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Der Keller ist hierbei ein Spezialfall, da die Wände Erdkontakt haben und dadurch ein anderes Temperaturgefälle vorhanden ist. Mittels Geruchsprüfung, Probeöffnungen und Messtechnik (z. B. mit Kugelkopf-Messgerät von TFA) kann die Ursache eingegrenzt werden. 

Ist der Ausbau im Keller zu wertvoll für Bauteilöffnungen oder sind diese zu schwer zu erreichen, ist es möglich, eine Raumluftmessung auf MVOC (mikrobielle flüchtige organische Verbindungen) zu machen. Diese Messungen sollten nur von Bausachverständigen durchgeführt werden. 

Auch der Einsatz eines Schimmelspürhundes ist denkbar, s.a. Artikel

Schreiben Sie uns für einen Experten vor Ort, wenn Sie einen Schimmelgeruch wahrnehmen und nicht weiterkommen. 

Siphon

Ein kaum benutzter Siphon ist eine Brutstätte für Bakterien und Schimmel. Modriger Geruch wird erzeugt, der verdünnt in der Raumluft wahrnehmbar ist.
Einfache Abhilfe schafft das Einfüllen von Wasserstoffperoxid (11,9 %). Auch das regelmäßige Eingießen von Wasser ist hilfreich, damit das gestockte Wasser ausgetauscht wird. Falls ein Siphon nicht mehr genutzt wird, ist es eine Option, diesen zu verschließen. 

Verschleppte Gerüche

Gegenstände aus einem vorherigen Haus, mitgenommener Sperrmüll oder Möbel von Freunden und Verwandten können selbst Gerüche einbringen. Bei guter Belüftung ist der Geruch evtl. nicht auffällig, in verschlossenen Zimmern wirkt sich dieser anders aus. Prüfen Sie, ob das Ausräumen von Gegenständen eine Verbesserung bewirkt. Ausmisten soll zudem befreiend wirken. 

Zu hohe Luftfeuchtigkeit

Im Keller herrscht oft eine erhöhte Luftfeuchtigkeit, da dieser am Erdreich anliegt, in der Regel nicht gedämmt und beheizt ist. 

Wenn nun organische Gegenstände wie Kartons und Bücher gelagert werden, können diese einen Modergeruch entwickeln und das Wachstum für Schimmel begünstigen. 

Es ist empfehlenswert, Hygrometer (z. B. Thermohygrometer) im Keller aufzustellen, um ein Gefühl für die aktuelle Luftfeuchtigkeit und die Raumklimaentwicklung zu erhalten. 

Kunden kommen immer wieder auf die Idee, im Sommer im Keller zu lüften, um ihn trockener zu machen. Warme Luft kann allerdings viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen (Thermodynamik).
Ich erkläre es gerne mit dem Bierglas-Effekt. Ein kaltes Bier im Hochsommer und schon laufen die Wassertropfen am Glas herunter, d. h. der Taupunkt wurde überschritten und Wasser aus der Luft kondensiert. 

Um die Kellerfeuchtigkeit zu reduzieren, können Sie gezielt lüften – wenn es außen deutlich kälter ist als im Keller. Allerdings schaffen es die wenigsten, das kontinuierlich durchzuführen. Mittlerweile gibt es für feuchte Keller auch sensorgesteuerte Taupunkt-Lüftungssysteme. 

Evtl. ist eine feuchte Wand vorhanden, die durch eine unzureichende Drainage oder Außenabdichtung entstanden ist. Das ist oft sichtbar, aber in manchen Fällen auch nicht. 

In diesen oder weiteren unklaren Situationen schreiben Sie uns für einen Vor-Ort-Termin. 


Muffiger Geruch nach Wasserschaden

Nicht selten wird nach einem Wasserschaden eine Trocknung und Sanierung durchgeführt, doch der Schimmelgeruch bleibt. 

Muffiger Geruch nach Wasserschaden

Bei Schimmel, aber auch Bakterien entstehen flüchtige Verbindungen (MVOC), und diese können in verschiedene Bauteile gehen und dort selbst längere Zeit ausgasen.  

In einem komplizierten Fall war der Geruch in einem Zimmer sogar durch die Wand (Gipsplatte) gewandert.

Es ist möglich, dass die Sanierung nur unzureichend durchgeführt und der Schaden nicht vollständig behoben wurde. Lassen Sie sich die Trocknungsprotokolle geben und dokumentieren Sie möglichst viele Informationen, was wie gemacht wurde. 

Ebenso sind Verschleppungen von Schimmel in andere Räume möglich, wenn bei der Sanierung nicht sauber abgetrennt wurde. 

Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an uns für eine Nachkontrolle und Ideen, um den Geruch wieder zu reduzieren. Das kann meistens nur vor Ort und anhand der Vorgeschichte geklärt werden. 


Muffiger Geruch im Kleiderschrank

Riecht die Kleidung muffig, sind folgende Ursachen besonders häufig.

Muffiger Geruch im Kleiderschrank

Der Kleiderschrank steht z. B. direkt an einer Außenwand (ohne / kaum Luftzirkulation). Dahinter kann sich Kondensat (Feuchtigkeit) bilden und ein Schimmelpilz oder Bakterien können wachsen. Rücken Sie den Schrank vor und prüfen Sie, ob Sie Anzeichen für einen Schimmelpilz sehen (z. B. Verfärbungen). Der Geruch von Schimmel kann sehr persistent sein und sich lange in der Kleidung halten. Es ist hilfreich, die Kleidung bei der maximal verträglichen Temperatur zu waschen und an der frischen Luft / Sonne einige Tage aufzuhängen. Bei starker Kontamination kann es sinnvoll sein, die Kleidung zu entsorgen. 

Eine weitere Besonderheit in einem Kleiderschrank sind die Beschichtungen (Öle, Lacke) und die Materialien. Im Inneren von Schränken gibt es kaum Luftaustausch. Das führt dazu, dass die Gerüche sich konzentrieren und die Kleidung diese aufnimmt. 

Je nach Beschichtungen sind längere Trocknungszeiten sinnvoll oder das Beschichten mit speziellen Anstrichen. Es ist generell hilfreich, die Kleidung aufzuhängen, anstelle sie zu stapeln. 

Lesen Sie auch das folgende Kapitel, denn die Baumaterialien können auch diesen muffigen Geruch in die Kleidung bringen. 


Muffiger Geruch im Fertighaus (besonders Baujahre 1959 - bis ca. 1986)

Unter Sachverständigen ist der typisch schimmelig-muffige Fertighausgeruch bekannt. Dieser kann auch in Richtung modriger Geruch tendieren – je nachdem, wie viel Feuchtigkeit beteiligt ist. 

Muffiger Geruch im Fertighaus

Der Fertighausgeruch ist sehr penetrant und bleibt an der Kleidung der Bewohner haften, d. h. diese blenden ihn zwar häufig aus, aber Freunde, Verwandte und Besucher sollten bei Verdacht Hinweise geben. 

Ursächlich sind oft Chloranisole, die durch Bakterien und Schimmelpilze gebildet werden. Wichtig zu wissen ist, dass die gefährlichen Holzschutzmittel Pentachlorphenol (PCP), Lindan etc. in den oben genannten Baujahren eingesetzt wurden und diese eine Grundlage für die Chloranisole sind (z. B. PCP --> Trichoderma virgatum --> Pentachloranisol). 

Die Frage nach einem Feuchteschaden kann nicht eindeutig beantwortet und müsste geprüft werden. 

Wenn Sie ein Fertighaus / Steinhaus aus den Baujahren 1959 bis ca. 1986 kaufen wollen oder bereits nutzen, empfehle ich Ihnen dringend eine Prüfung auf Gefahrstoffe. Das Vorhandensein von Chloranisolen, Holzschutzmittel und weiteren Schadstoffen kann einen enormen Wertverlust bedeuten und ein Gesundheitsrisiko darstellen. 

Schreiben Sie uns für eine Bestandsaufnahme mit Geruchsprüfung – egal ob Wohnung, Haus, Schule, Kindergarten oder Büro. 


Muffiger Geruch, kein Schimmel sichtbar – die besten Lösungen

Lüften ist die schnellste und beste Art, Gerüche zu reduzieren. Die Ursache ist damit weiterhin nicht behoben, aber als Übergangslösung die beste Wahl. Weitere Hinweise dazu erhalten Sie im Artikel Chronisch müde? - probier die kostenlose Frischluft-Therapie.

Ausmisten oder Entrümpeln hilft in vielen Fällen. Nicht selten sind der Keller oder andere Räume voll mit alten Sachen, die Gerüche abgeben. Probieren Sie es aus! 

Rückbau ist sinnvoll, wenn die Quelle eindeutig identifiziert wurde. Bitte achten Sie darauf, sich vor Schimmel und Stäuben zu schützen. 

Bauteilöffnungen sind notwendig, wenn die Ursache versteckt ist – z. B. bei einem Schacht oder Dämmung. Damit nicht unnötige Kosten durch Beschädigungen entstehen, empfehlen wir hierfür die Beratung durch unsere Sachverständigen.

HEPA 13 - Staubsauger – Feinstaub ist Träger von Gerüchen, Allergenen, Schadstoffen, Schimmel und mehr. Damit Sie diese regelmäßig entfernen, ist das eine lohnenswerte Anschaffung für Ihre Gesundheit, z. B. das folgende Gerät von Philips. Diese Maßnahme wird das Zimmer oder Haus nicht komplett geruchsneutral machen, d. h. die Ursache muss trotzdem geklärt werden. 

Sanierung – wurden Schimmel, Feuchtigkeit oder Holzschutzmittel gefunden, ist in vielen Fällen eine Trocknung / Sanierung notwendig. Unser Ziel dabei ist, mit nachhaltigen Materialien und erprobten Lösungen zu arbeiten, damit Schimmel nie mehr auftritt und Ihr Haus oder Zimmer nicht mehr riecht. Dabei ziehen wir immer Materialien vor, die geruchsarm sind und deren Inhaltsstoffe wir kennen. Das ist besonders für Allergiker wichtig.

Weglassen / Entfernen von Parfum, Duftkerzen, Weichspülern, Desinfektionsmitteln etc. Sie können den eigentlichen Geruch überdecken und auch zu Mischgerüchen führen, die in „offene“ Materialien ziehen. Bei einem Vor-Ort-Termin berücksichtigen wir solche Quellen. 

Verhaltensänderung ist z. B. bei falschem Lüftungs- und Heizverhalten sinnvoll. Auch das Trocknen von Wäsche in einem grenzwertig feuchten Zimmer kann zusätzlich einen Einfluss haben. 


Vorteile einer Geruchsprüfung mit orientierenden Messgeräten

Die Geruchsprüfung ist ein unverzichtbarer Baustein für die ganzheitliche Bestandsaufnahme geworden. 

Ihr größter Vorteil ist das Einsparen von unnötigen Kosten (insbesondere Laborkosten). Mit einer geübten Nase, Handmessgeräten und Kenntnissen zur Bauhistorie lassen sich mögliche Ursachen gezielter eingrenzen und evtl. notwendige Laboruntersuchungen auf ein Minimum beschränken. 

Einige geruchlich auffälligen Stoffe lassen sich mit dem Labor nicht oder nur sehr aufwendig erfassen. Die Nase kann gleichzeitig ein großes Spektrum an Substanzen wahrnehmen. 

Achten Sie auch auf Hinweise von Freunden, Verwandten, denn die Geruchsschwelle nimmt mit der Zeit ab, d. h. Sie selbst gewöhnen sich an Gerüche. 


Haben Sie noch eine Frage oder möchten ein Angebot zur Abschätzung der Kosten
Melden Sie sich per Mail: info@bauberater-kdr.de

Atmen Sie gerne Schadstoffe ein?

Nein? 

Wir auch nicht! 

Da die Luft unser wichtigstes Lebensmittel ist, schauen wir genauer auf die Produkte, die wir empfehlen. Gemäß dem Motto "was nicht drin ist kann auch nicht rauskommen" arbeiten wir mit volldeklarierten Produkten (Angabe aller Rohstoffe / Inhaltsstoffe), die möglichst noch unabhängig überprüft wurden. Höchste Gesundheits- und Umweltverträglichkeit ist unser Anspruch. 

Daher steht kdR für kontrolliert deklarierte Rohstoffe.


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